Massiver Leerstand im Gewobag-Haus im Prenzlauer Berg

Eigentlich klingt der Bericht der rbb-Abendschau vom 22. Juni 2019 über erheblichen, lang anhaltenden Leerstand in einem Haus der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag nach einer schlechten Sommerloch-Storry.

Allerdings ist diese Geschichte doch schon reichlich abgestanden. Schon im Jahre 2016 thematisierte das Mieterforum Pankow eben diesen umfangreichen Leerstand im Haus Greifswalderstraße 152/Schieritzstr. 38.  Der Fall kam auch beim 3.Mieterforum 2016 mit dem Titel „kommunal ≠ sozial?“ zur Sprache.  Übrigens waren alle Mietergemeinschaft die im Einladungstrailer riefen: „Das ist unser Haus!“ aus Gewobag-Häusern. Eines dieser Häuser, Raumerstr. 9 / Schliemannstr. 36, steht inzwischen auch komplett leer. – Fast komplett. Eine einzige Mieterin bewohnt noch die Raumer 9.

Hintergrund für diese langen anhaltenden Leerstände ist, dass die Gewobag mit ihren Mietern über die Zustimmung zur Modernisierung streitet. Sie will bei umfassenden Modernisierungen das Haus gänzlich leer ziehen. Solange die juristischen Auseinandersetzungen mit den Mietern anhalten, beginnt die Gewobag nicht mit den Arbeiten und nimmt jahrelangen Leerstand in Kauf.

Warum kann eine städtische Wohnungsbaugesellschaft nicht mehr auf die Mieter zugehen? In der Knaackstr. 60 – 68 (auch im Trailer zu sehen) hat es doch auch geklappt. Bei der Raumerstr. 13 scheint jetzt nach über 4 Jahren mit den letzten beiden widerständigen Mietern eine Einigung in Sicht. Das Haus ist inzwischen saniert und wieder bewohnt. Zieht die Gewobag daraus jetzt den falschen Schluss, nie mehr mit einer Sanierung zu beginnen, bis nicht auch dem letzten Mieter eine Zustimmung abgerungen wurde?

Die Praxis der Gesobau war in den letzten Jahren nicht besser. Im Gegenteil beim ruppigen Umgang mit den Mietern lässt sich die Gesobau von keiner anderen kommunalen Wohnungsbaugesellschaft so einfach übertrumpfen. Mit dem seit vier Jahren anhaltenden Klagefeldzug gegen die Familie H. aus der Pestalozzistr. 4 (siehe 2. + 3. Mieterforum) hat die Gesobau es zu landesweiter Unrühmlichkeit gebracht.

/Koord || 24.06.2019