Leerstand – Mieter in Sorge, Bezirksamt sorglos

Im Eckhaus Dunkerstraße 23 / Stargarder Str. 28 nimmt seit Monaten der Leerstand zu. Ende 2014 waren 7 Wohnungen unbewohnt. Die Mieter des Hauses sind in Sorge, dass dies die Vorzeichen für eine Luxussanierung, die Zerlegung des Hauses in Eigentumswohnungen und den Verkauf der Wohnungen sind. Sollen sie als Investitions- und Verkaufshindernis rausgedrängt werden?

Manches spricht dafür. Wie das Bezirksamt auf eine Kleine Anfrage (siehe unten) mitteilte, wurde ein Antrag auf die Erteilung eines Abgeschlossenheitsbescheides gestellt. Dieser Bescheid ist die Voraussetzung für die vermögensrechtliche Aufteilung des Hauses in Eigentumswohnungen. Auch der Bauantrag für Aufzüge und Balkonanbauten spricht dafür, auch wenn noch kein Antrag für die Modernisierung der Bestandswohnungen gestellt wurde. Der dürfte nicht lange auf sich warten lassen.

Da das Haus seit dem 1. Mai 2014 in einem sozialen Erhaltungsgebiet (Milieuschutzgebiet) gelegen ist, kann man gespannt sein, wie das Bauamt mit den Anträgen umgeht. Nach den Erfahrungen mit der Kopenhagener Str. 46, der Gleimstraße 52 oder der Wisbyer Str. 6 sollten die Mieter nicht allzu großen Hoffnungen auf eine stringente Anwendung des Milieuschutz in Pankow setzen.

Die Befürchtungen werden auch dadurch genährt, dass der Eigentümer kein Unbekannter ist. Die Immowert – Immobilieninvest AG aus Wien hat die Arkonahöfe in der Kremmener Str. von allen Mietern „befreit“ und vermarktet derzeit Luxus-Lofts. (siehe hier) Dabei haben sie neben anderen die „Kirche von Unten“ aus ihrem langjährigen Stammsitz vertrieben. Auch die Greifswalder 224 (vormals Sitz des legendären Knaack-Klubs) ist nicht gerade ein Beispiel für eine sozial verträgliche Sanierung.

Das Bezirksamt hat offenbar nicht die Absicht von Amtswegen gegen den spekulativen Leerstand vorzugehen.

Hier die Antwort auf eine Kleine Anfrage.