Der Wohnungs- und Immobilienmarkt in Berlin im Aufwind zu immer höheren Profiten. Die Politiker und die kommunalen Wohnungsgesellschaften sind dabei und dafür.

Das braucht Berlin. Vorsicht – Realsatire!

1. Berliner Immobilienkongress

Der Berliner Immobilienmarkt im Überblick: Wohnen-Büro-Handel-Logistik-Politik

Am 24. Mai 2016; – Veranstaltungsort: dbb forum berlin, Friedrichstraße 169

Das Auftaktpanel „Wie weiter Berlin“ mit Staatssekretär Lüdke Daldrup, BBU-Chefin Kern, Profipartner-Chef Dirk Germandi, dem Präsidenten des Immobilienverbandes Deutschland Jürgen M. Schlick und dem Chef der Gesobau Jörg Franzen – das ist einfach eine großartig bezeichnende Besetzung für das Nachdenken der Immobilienwirtschaft über die Zukunft Berlins. (Das ist keine Satire!)

Und auch die beiden Runden zum Marktsegment Wohnen sind in ihrer Anlage von umwerfender Klarheit, in welche Richtung Politik und Immobilienwirtschaft sich die Entwicklung vorstellen:

Unter dem Obertitel: Wohnen – Marktentwicklung & Investment

Runde 1 zum Thema Mieten mit dem Titel: Bald Münchner Verhältnisse?

Das ist nicht als Schreckensruf gemeint sondern als Wunsch und Hoffnung. Dazu referiert Herr Michael Schlatterer, Marktanalyst und Bewerter für großvolumige Investments in Bereich von Wohnimmobilien bei dem weltweit operierende Immobiliendienstleister CBRE. Und mit Ihm diskutieren im Podium die ausgewiesenen Fachleute für Mietsteigerungen Snezana Michaelis, Chefin der kommunalen Gewobag (kommt aus München und seit ihrem Amtsantritt hat sich die Gangart der Gewobag gegenüber den Mietern merklich verschärft.), Ralph Ziegler, Managing Director Assetmanagement Deutsche Wohnen AG und Eyal Horn COO der ADO Properties, zwei Immobilien-Aktiengesellschaften, die sich in Berlin bereits einen zweifelhaften Ruf unter Mietern erarbeitet haben.

Achtung! Keine Satire! Sondern Wohnen in Berlin wie es sich Senat und Immobilienwirtschaft wünschen.

Die 2. Gesprächsrunde zum Themen Wohnen Kaufen in Berlin ist ebenfalls einschlägig besetzt.

Herr Nikolaus Ziegert, Geschäftsführer ZIEGERT – Bank- und Immobilienconsulting GmbH, hält den Einführungsvortrag und seine auf dem Berlin Markt aktiven Wohnungs-Dealerkollegen diskutiert mit ihm.

Hier leistet der Titel der Podiumsdiskussion über Kaufen in Berlin den Beitrag zur Realsatire:

„Es gibt nur einen Weg: Nach oben.“ – – – (Doch „Versteckte Kamera“?)

Das Sahnehäubchen gibt es zum Mittag: Das “Mittagspanel”.

Hier serviert ein echter Senator: Thomas Heilmann, Stellvertretender Landesvorsitzender der CDU Berlin und Senator für Justiz und Verbraucherschutz des Landes Berlin. Unter der Rubrik „Rechtsstaat und Immobilienmarkt“ – offenbar ein Gegensatzpaar? – referiert der Senator zum Thema: Berlin zwischen Wohnungsnot, Gentrifizierungsangst und Bürgerwillen. – Ist das noch komisch?

Dieses absurde Spektakel der Berliner Immobilienlobby „1. Berliner Immobilienkongress“ kann sich doch kein Kritiker des Berliner Filzes von Senat und Wohnungswirtschaft besser ausdenken. Er kommt wie eine überzeichnende Posse daher, ist aber traurige Realität.

Pankower Nachsatz: Dass die Vorstände der beiden in Pankow durch unsoziale Vermietungspraktiken auffälligen Gesellschaften Gewobag und Gesobau dort mit der BBU-Chefin die Kommunalen Wohnungsunternehmen vertreten, ist kein Zufall.

Hier das ganze Programm:

http://www.berliner-immobilienkongress.de/programm-und-referenten/

Die Teilnahmegebühren sind allerdings der Zielgruppe angepasst. Mieter zählen dazu nicht. (465 € normal; Studenten sind schon ab 90 € dabei.)

Vielleicht sollten wir als Pankower Mieterforum anfragen, ob wir ermäßigte Beobachter-Tickets bekommen. 5 € wäre mir dieses Spektakel wert.

Michail Nelken, 14.04.16